Logo des Verbundforschungsprojekts Bildnerisches Gestalten und Kreatives Schreiben

KONGRESS 22.-24. MAI 2014 NÜRNBERG

Bildnerisches Gestalten
und kreatives Schreiben in der Entwicklung des Menschen

Ein Symptom? Verbindungen von Bild und Schrift in Werken von Anstaltsinsassen um 1900

VORTRAG in Sektion Bild/Text am Samstag, 24.Mai, 10:30 Uhr, Aufseß-Saal (GNM)

Schon der berühmte Erfinder des Schlagwortes Genie und Irrsinn Cesare Lombroso sah 1882 in der „Neigung, Schrift und Zeichnung miteinander zu verbinden“, eine Eigentümlichkeit der Kunst von „Irrsinnigen“. Bis heute schließen sich Psychiater dieser Sicht an. Ist die Kombination von Text und Bild tatsächlich ein Symptom für Verwirrung? Die Frage provoziert nicht nur eine Analyse der betreffenden künstlerischen Werke, sondern auch der Symptomatisierung selbst. Warum wird hier immer wieder ein Anzeichen von Krankheit gesehen, obwohl schon die Alltagskultur voller Beispiele ist?

Dr. Thomas Röske

Der Kunsthistoriker (*1962) ist seit November 2002 Leiter der Sammlung Prinzhorn am Universitätsklinikum Heidelberg. 1993-1999 war er Wissenschaftlicher Hochschulassistent am Kunstgeschichtlichen Institut der Universität Frankfurt. Forschungsschwerpunkte: Deutsche Kunst der Klassischen Moderne, Psychologische Aspekte von Kunst, Kunst und Außenseiter-Erfahrung, Kunst und Psychiatrie, Outsider Art.